Worte für die Konfis: Wünsch Dir was...

    Denn Weisheit wird in Dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner

   Seele lieblich sein, Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich

                                  behüten.

                              Sprüche 2, 10-11

 

Ein Konfirmationsspruch oder Taufspruch kann ein Bekenntnis sein, mit dem man zum Ausdruck bringt, was man glaubt. Er kann aber auch ein Wunsch oder eine Zukunftsperspektive zum Ausdruck bringen.

 

Stellen Sie sich vor, heute Nacht würde Ihnen eine gute Fee oder ein Engel erscheinen und Ihnen sagen: Du hast einen Wunsch frei….

 

Was würden Sie sich wünschen?

Könnten Sie sich sofort entscheiden oder müssten Sie erst mal nachdenken?

 

In der Bibel gibt es tatsächlich eine solche Situation. In 1. Könige 3 ist erzählt, wie Gott dem König Salomo im Schlaf erscheint und Gott zu ihm sagt: „Bitte, was ich dir geben soll!“ (V.5)

Wow, was für eine Möglichkeit. Salomo war noch nicht lange König, er hatte das Königsamt von seinem Vater David geerbt und war noch sehr jung. Was hätte sich so ein König wünschen können? Politischen und militärischen Erfolg? Blühende Landschaften in seinem Großreich? Gesundheit? Viel Macht und Einfluss weltweit?

Schauen wir uns mal einen Moment diesen Salomo an. Den Salomo am Anfang seiner Laufbahn, noch nicht den König Salomo, der späteren Generationen für seine Weisheit und seinen Reichtum bekannt ist.

Der König überlegt.

Er wird sich der Barmherzigkeit bewusst, die Gott an ihm und seinem Vater David getan hat. Er merkt, dass er sein Leben nicht sich selbst zu verdanken hat, sondern die Grundlage seines Lebens eigentlich nur erfahrene Gnade und Barmherzigkeit ist.

Er wird demütig. Er merkt, dass er zwar König ist, aber er hebt nicht ab. Das ist gut, denn wer in gerade in jungen Jahren viel Macht bekommt braucht auch viel Demut.

Und so äußert Salomo dann seinen Wunsch: „So wollest Du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist.“

Salomo bittet also um Weisheit und Verständigkeit im Herzen, dass er die Fähigkeit bekommt, das Gute zu tun.

Das ist die Entscheidung, die dem Herrn letztlich gefällt, die Salomo guttut und ihm letztendes auch das bringt, worum er nicht gebeten hat: V. 12/13: Gott spricht: „Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen nicht vor dir gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. Und dazu gebe ich Dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, sodass  einesgleichen keiner ist unter den Königen zu deinen Zeiten.“ Und ein langes Leben kommt dann auch noch obendrauf.

Der innere Kompass bei Salomo hat also gestimmt, das will uns diese Geschichte sagen, er hat sich von Grundlagen und Vorentscheidungen leiten lassen, die sein Leben in der Tiefe und von Gott her erfolgreich gemacht haben. Er ist in die Geschichte  eingegangen als ein König voller Weisheit.

 

Und so wacht er auf und muss am nächsten Tag erst einmal einen Streit schlichten. Zwei Frauen kommen zu ihm, zwei Frauen, die um ein Kind streiten. Eine Frau hat ihr Kind verloren und nun behaupten beide, das eine Kind wäre ihres und das Kind der jeweils anderen sei gestorben.

Eine schwierige Entscheidung für den König.

Salomo sagt: Holt mir ein Schwert und teilt das Kind und dann bekommt jede Frau eine Hälfte.

Da antwortet die wahre Mutter, dass man das Kind der anderen Frau geben soll, damit es überlebt, während die falsche Mutter sagt: Es sei weder mein noch dein.

Aber der König hat durch seine Frage herausgefunden, wer wirklich das Kind liebt und wer die Mutter ist, ein wirklich salomonisches Urteil.

Vielleicht wird uns nicht unbedingt ein Engel oder Gott in der Nacht erscheinen. Aber diesen Wunsch dürfen wir durchaus auch haben: Dass auch wir weise und verständig werden und darin wachsen, damit wir erkennen können, was wirklich Liebe ist.

 

Lorenz Bührmann

 

 

Ein Gebet

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht

ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Einen Tag nach dem anderen zu leben,

einen Moment nach dem anderen zu genießen.

Entbehrung als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren,

sie anzunehmen, wie Jesus es tat:

diese sündige Welt, wie sie ist,

und nicht, wie ich sie gern hätte,

zu vertrauen, dass Du alles richtig machen wirst,

wenn ich mich Deinem Willen bedingungslos ausliefere,

sodass ich in diesem Leben ziemlich glücklich sein möge

und im nächsten Leben für immer überglücklich.

Amen.